20. November 2019 News

Den Wandel mitgestalten

Johannes Kessler, Andrea Beck, Christian Müller, Birgit Freyer, Jochen Schnizler, Tanja Ensinger (v.l.n.r.)

Pflegeberufereform, Digitalisierung und notwendige Vernetzungen hat Jochen Schnizler beispielhaft als Herausforderungen für die ambulante Pflege benannt.

Der Vorsitzende des Vorstands des Evangelischen Landesverbands für Diakonie-Sozialstationen in Württemberg benannte in seinem Bericht bei der Mitgliederversammlung ein weiteres brennendes Thema: „Der Umgang mit zunehmender Nachfrage bei fehlendem Personal bringt uns immer wieder an die Grenzen des Machbaren.“ Er rief die Anwesenden dazu auf, den Wandel aktiv mitzugestalten. „Unsere Diakonie- und Sozialstationen sind als gute und leistungsfähige Pflegedienste anerkannt. Nun liegt es an uns, an jedem einzelnen Mitglied, diesen stetigen Wandel mit der eigenen Einrichtung und dem notwendigen Fachwissen mitzutragen und mitzugestalten, damit die positive Entwicklung andauern kann. Nur gemeinsam schaffen wir die Herausforderungen und Veränderungen der Zukunft.“ Der Auftrag diakonischer Pflege leite sich als Nächstenliebe aus der Liebe Gottes allen Menschen gegenüber ab.

Zur Pflegeberufereform fügte Schnizler an, dass die Verhandlungen über die Budgets äußerst schwierig waren, letztlich aber gute Ergebnisse erzielt werden konnten. „Wir danken Frau Frank-Winter und Herrn Dr. Bachert ausdrücklich für die Ausdauer und die Leidensfähigkeit.“ Er berichtete, dass in der Abteilung Gesundheit, Alter, Pflege mit Senta Böker eine befristete halbe Projektstelle eingerichtet worden ist, die die Themen rund um die Pflegeberufereform koordiniert. Eine ihrer Aufgaben sei es, den Austausch zwischen den evangelischen Fachschulen im Land und den Trägern der praktischen Ausbildung zu organisieren und zu fördern. Für alle Dienste, die bisher nicht selbst ausbilden, werde es im Jahr 2020 einen Fachtag zur Ausbildung geben. „Damit wollen wir Ihnen das notwendige Handwerkszeug an die Hand geben, damit Sie zukünftig selbst ausbilden können.“ Schnizler appellierte eindringlich: „Bilden Sie weiterhin aus und stellen Sie auch ausreichend Praxisplätze bereit. Wir brauchen die Fachkräfte dringend und können es uns nicht leisten, auch nur einen Ausbildungsplatz zu verlieren.“

Veränderungen durch Digitalisierung in Form von mobiler Datenerfassung, digitaler Wunddokumentation oder digitaler Patientenakte seien überall spürbar. „Wir suchen nach praktikablen Lösungen mit Kranken- und Pflegekassen, damit weniger Bürokratie erforderlich ist. Dabei erleben wir immer wieder, dass die unterschiedlichen Kassengruppen sehr unterschiedlich agieren.“ Auch im Bereich Verwaltung und Organisation müssten Lösungen gefunden werden, damit digitale Entwicklungen gut genutzt werden könnten. „Dieses Thema wird uns als Verband in den nächsten Jahren noch stark beschäftigen.“ Thema im Ausschuss seien auch „Plattformen für soziale Dienstleistungen“ gewesen. Es gebe bereits einige Plattformen, auf denen auch die Daten der Diakonie-Sozialstationen zu finden sind.

Berufe in der Pflege erfordern laut Jochen Schnizler ein hohes Maß an Engagement, Fachwissen, Menschenkenntnis und Dienstleistungsbereitschaft. „Wir bekommen dadurch aber auch oft Befriedigung und Wertschätzung.“ Er wünsche allen Mitgliedern, dass sie gegenüber dem Wandel offen sind, die Entwicklung aktiv mitgestalten und fachlich auf dem neuesten Stand bleiben, und ebenfalls, „dass Sie auch diese unvergänglichen Werte leben und weitergeben“.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.