06. Juli 2015 Pressemitteilung

Ein Netz, das auffängt und bis in die Häuser hinein reicht

Abschluss der Woche der Diakonie: Die elfjährige Julia Jedroschik aus Blaufelden und die 17-jährige Marie Saleh aus Esslingen wurden für besonderes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.

Die diesjährige Woche der Diakonie in Baden-Württemberg ist am gestrigen Sonntag mit einem Festgottesdienst im Teurershof in Schwäbisch Hall beschlossen worden. Erstmals hat der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, das neue Ehrenamtszeichen für junge Menschen, den „RanAnsLebenStar“, verliehen. Julia Jedroschik aus Blaufelden und Marie Saleh aus Esslingen sind die Ausgezeichneten.

Schwäbisch Hall/Stuttgart, 6. Juli 2015. Die Aktionswoche stand unter dem Motto „Diakonie, in der Nächsten Nähe – Weil jeder von uns einmal Hilfe braucht“ und ist eine der größten Spendenaktionen im Land. „Ob als Kleinkind oder in den letzten Lebenstagen – wir alle sind im Miteinander derer unterwegs, die einmal Hilfe brauchen“, sagte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, in seiner Predigt. In der Nachfolge Jesu stellten Christen jedem Menschen gleichermaßen die Frage: „Was willst du, dass ich dir tue?“ In Anspielung an den Fischzug des Petrus sagte Kaufmann, dass die Diakonie Menschen begleitet, die das leere Netz und der Gegenwind mürbe gemacht haben, und sich dafür einsetzt, „dass das Netz auffängt“. So erlebten beispielsweise Flüchtlinge, dass Haupt- und Ehrenamtliche sie unterstützen. Dieses Netz der Diakonie reiche, etwa mit der ambulanten Pflege, bis in die Häuser hinein. Immer wieder machten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Suchtkranken oder Jugendlichen ohne Perspektive auf den Weg, damit sie sich wieder selbst etwas zutrauen. Gottes Wort etwas zuzutrauen, gebe Boden unter die Füße, sagte der Vorstandsvorsitzende.

In diesem Jahr stellte die Woche der Diakonie die Unterstützung für ältere Menschen in den Mittelpunkt. Deshalb fand der Abschlussgottesdienst in einem diakonischen Pflegeheim statt, im Wohn- und Pflegestift Teurershof in Schwäbisch Hall. Die Diakonie in Baden-Württemberg würdigt in dieser Woche auch das Engagement der 75.000 haupt- und 45.000 ehramtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den insgesamt 4.000 diakonischen Einrichtungen.

Als ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung für das Engagement über viele Jahre verleiht die Diakonie das silberne und goldene Kronenkreuz zum Anstecken. Der neue „RanAnsLebenStar“ für junge Menschen besteht aus einer Urkunde und einem silbernen Schlüsselanhänger.

Oberkirchenrat Dieter Kaufmann verlieh in Schwäbisch Hall erstmals diese Auszeichnung. Sie ist ein Zeichen des Dankes für mindestens 500 ehrenamtlich geleistete Stunden in diakonischen Einrichtungen. „Wir haben wir einen großen Schatz auch an jüngeren Engagierten, die wir mit unserer Jugendlinie `Ran ans Leben – Diakonie´ altersgemäß ansprechen. Ich freue mich, dass ich heute die ersten beiden jungen Stars persönlich auszeichnen darf.“ Die elfjährige Julia Jedroschik aus Blaufelden und die 17-jährige Marie Saleh aus Esslingen sind die ersten Ausgezeichneten.

Julia Jedroschik ist erst 11 Jahre alt, aber schon seit sechs Jahren ehrenamtlich im Johannes-Brenz-Haus der Evangelischen Heimstiftung in Blaufelden aktiv. Bereits als Fünfjährige hat sie angefangen, Bewohnerinnen und Bewohner des Johannes-Brenz-Hauses zu besuchen. Sie unterhält sich mit den Seniorinnen und Senioren, macht mit ihnen Spaziergänge und begleitet sie bei Ausflügen und Festen. Zusätzlich unterstützt sie die Mitarbeitenden des Hauses bei Veranstaltungen und Festen. „Diese Engagement in so jungen Jahren finden wir einfach toll“, so Kaufmann.

Marie Saleh hat mit 14 Jahren angefangen, die Mesnerin im Pflegezentrum Esslingen-Kennenburg, einer Einrichtung von Dienste für Menschen, zu unterstützen. Die Mesnerin ist Maries Großmutter. Zusätzlich ist die 17-Jährige beim Schülerbringdienst aktiv. Damit ermöglicht sie es Bewohnern des Pflegeheims, den Gottesdienst und andere Veranstaltungen zu besuchen. „Auch dieses außerordentliche ehrenamtliche Engagement soll gewürdigt werden“, sagte Kaufmann. Und: „Was wären wir, was wäre die Diakonie ohne junge Menschen wie unsere ersten beiden RanAnsLebenStars Marie Saleh und Julia Jedroschik?“

Julia und Maria sind nur zwei von vielen ehrenamtlich bei der Diakonie engagierten jungen Menschen. Ob Hausaufgabenbetreuung, Mitarbeit im Waldheim, Ausflüge, Klettern oder Schwimmen mit Menschen mit Behinderung, Vorlesen und Basteln mit älteren Menschen, einen Kochkurs in der offenen Psychiatrie anbieten: Die Diakonie bietet viele interessante und spannende Möglichkeiten, sich im sozialen Bereich zu engagieren und viele junge Menschen nutzen diese Chance auch.

Hintergrund
Die Woche der Diakonie in Baden-Württemberg fand vom 28. Juni bis 5. Juli 2015 statt. Während der Woche und in den Gottesdiensten am gestrigen Sonntag sammelten über 1.700 evangelische Kirchengemeinden in Baden-Württemberg für die laufende Arbeit der Diakonie und warben für Nachwuchs in sozialen Berufen und im Ehrenamt. Die Eröffnung der Woche der Diakonie fand im badischen Weil am Rhein-Friedlingen statt.

Das Diakonische Werk Württemberg 
Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein selbstständiges Werk und der soziale Dienst der Evangelischen Landeskirche und der Freikirchen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes unterstützt der Wohlfahrtsverband im Auftrag des Staates hilfebedürftige Menschen. Das griechische Wort „Diakonia“ bedeutet „Dienst“. Die Diakonie in Württemberg ist ein Dachverband für über 2.000 Einrichtungen und Dienste. Über 45.000 hauptamtliche Mitarbeiter und mehr als 35.000 Ehrenamtliche betreuen über 275.000 Menschen in Beratungsstellen oder Einrichtungen, in denen sie leben. Es sind Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 100.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa


Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.