19. April 2016 Pressemitteilung

Das Alter positiver sehen

„Woche für das Leben“: Kirchen für mehr Miteinander der Generationen.

Stuttgart/Rottenburg/Nürtingen, 16. April 2016. Zu einer positiveren Sicht auf die letzte Lebensphase sprechen sich Landesbischof Frank Otfried July und Bischof Gebhard Fürst beim Festgottesdienst zum Abschluss der „Woche für das Leben“ aus.

Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Verlässlichkeit und Ewigkeit sieht Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July in der Bibel aufleuchten. In der Katholischen Kirche St. Johannes in Nürtingen legt er das Wort des Propheten Sacharja aus: „Jerusalem, du Stadt der Treue, in der alte Menschen mit Stock und spielende Kinder beieinander sind.“ July: „So soll unser Land ein Land der Treue werden, in dem sich die Menschen, die Generationen aufeinander verlassen können.“ Dazu passten der Begriff „Kostenfaktor“und die Geringschätzung von „Altenpflege“ in keiner Weise.                                                                              

Bischof Gebhard Fürst betont: „In unserer Gesellschaft gilt alt sein oft als Makel, und Alterung wird als Abstieg, Erstarrung und Vergreisung gebrandmarkt.“ Er verweist auf die Angst Vieler, im Alter nicht mehr  „von Nutzen“ zu sein. Alte Menschen müssten nicht resignieren, sondern dürften Gottes Gegenwart gewiss sein, auch wenn ihr Lebensweg „von der Straße der weiterlaufenden Geschichte abbiegt – vielleicht auch manchmal ins Dunkel, denn auch dort lebt Gott.“

Alter in Würde, so das Motto der diesjährigen Woche für das Leben, setze genügend Ressourcen voraus, damit Menschen Teilhabe erfahren können und diejenigen, die in der Pflege für alte Menschen da sind, gesellschaftliche Anerkennung und eine angemessene Bezahlung bekommen. Landesbischof July bezeichnete es als „Lackmustest“, ob dieser Slogan nur auf einem Plakat stehe „oder ob wir es zur gesellschaftlichen Realität werden lassen“.

Die ökumenische Aktion, „Woche für das Leben“ endet am 16. April 2016 und steht unter dem Motto „Alter in Würde“.

Seit mehr als 20 Jahren steht die „Woche für das Leben“ für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens und seinen Schutz in allen Lebensphasen. Sie will auf die vielfältigen Gefährdungen des menschlichen Lebens hinweisen und Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Schutzwürdigkeit des Lebens in allen seinen Phasen sensibilisieren. Die „Woche für das Leben“ ist eine gemeinsame Aktion der Katholischen und Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie wurde bundesweit am 9. April 2016 im Mainzer Dom eröffnet.

Hinweis für die Redaktionen

Gleichlautende Pressemeldung versendet die Pressestelle der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Das Diakonische Werk Württemberg 
Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein selbstständiges Werk und der soziale Dienst der Evangelischen Landeskirche und der Freikirchen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes unterstützt der Wohlfahrtsverband im Auftrag des Staates hilfebedürftige Menschen. Das griechische Wort „Diakonia“ bedeutet „Dienst“. Die Diakonie in Württemberg ist ein Dachverband für über 1.200 Einrichtungen und Dienste. Über 40.000 hauptamtliche Mitarbeiter und mehr als 35.000 Ehrenamtliche betreuen über 275.000 Menschen in Beratungsstellen oder Einrichtungen, in denen sie leben. Es sind Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 100.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.


Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.